Gesundes Essen in Theorie und Praxis

Was ist gesunde Ernährung? Um diese Frage ging es in einem Workshop im Donaukiez, bei dem auch gemeinsam gekocht wurde.

Foto: Jens Sethmann

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Am 20. Februar fand im Quartiersbüro ein Workshop zum Thema gesunde Ernährung statt. Eingeladen hatte der Verein „Restlos Glücklich e.V.“, der das Projekt „Unsere Küche im Donaukiez“ durchführt.

Gesund ist bunt

„Gesundheitsförderliche Ernährung ist auf jeden Fall bunt“, sagt Ramona Holzer von „Restlos Glücklich“, denn abwechslungsreiches Essen ist sehr wichtig. Eine gute Regel ist „5 am Tag“ – das bedeutet, man sollte jeden Tag fünf Portionen Obst oder Gemüse zu sich nehmen, egal ob roh oder gekocht. Für die notwendige Abwechslung sorgt die Regel „30 verschiedene Pflanzen in der Woche“. Das klingt zunächst recht viel, aber in einem Müsli hat man zum Beispiel schon mindestens fünf verschiedene pflanzliche Bestandteile und Kaffee oder Tee werden auch mitgezählt.

Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen und Linsen sind sehr zu empfehlen, weil sie viele Ballaststoffe enthalten und somit gut für den Darm und unser Immunsystem sind. Bei Brot und Nudeln sind Vollkornprodukte zu bevorzugen.  Zurückhaltung ist bei tierischen Produkten wie Fleisch und Käse angeraten. Auch mit fetthaltigen und süßen Lebensmitteln sollte man es der Gesundheit zuliebe nicht übertreiben.

Hauptsache bewusst essen

„Man sollte sich aber auch kein schlechtes Gewissen machen“, sagt Ramona Holzer. Wer zu streng mit sich ist, macht es sich schwer. Leichter ist es, mit kleinen Schritten anzufangen. „Wichtig ist, dass man sich bewusst macht, was man isst“, so Ramona Holzer.

Der Einkauf gesunder Lebensmittel ist nicht ganz einfach. Workshop-Teilnehmende beklagten unverständliche Zutatenlisten und verwirrende Siegel auf den Verpackungen. „Man sollte leicht erkennen können, was gesund ist“, meinte eine Teilnehmerin. Bio-Produkte sind zwar nicht automatisch gesund, aber was nachhaltig und umweltfreundlich hergestellt wurde, ist oft auch für die Gesundheit der Menschen vorteilhaft.

Leider können sich nicht alle Menschen Bio-Produkte leisten. „Es ist ein Fehler im System, dass gesunde Lebensmittel teurer sind“, bedauert Ramona Holzer. Besser als verarbeitete Fertigprodukte ist das Selberkochen mit frischen Zutaten.

Kochen mit gerettetem Gemüse

Genau das wurde dann in die Tat umgesetzt. Gemeinsam schnippelte man Gemüse für einen leckeren Linsensalat und rührte einen erfrischenden Dip aus Sojaquark, Kräutern und Paprika an. Die Zutaten waren – wie bei „Restlos Glücklich“ üblich – „gerettet“: Sie kommen aus einem Biomarkt, der sie aus dem Verkauf genommen hat, weil die Salatblätter schon etwas welk aussehen oder die Äpfel leicht runzlig geworden sind. „Wir setzen uns dafür ein, dass möglichst wenig Lebensmittel weggeschmissen werden“, erklärt Ramona Holzer. Vom Projekt „Unsere Küche im Donaukiez“ sind in den nächsten Monaten noch weitere Workshops geplant. Wünsche für Themen können gerne beim QM-Team geäußert werden.
Webredaktion