Popcorn und ein guter Film - fertig ist der gelungene Kinoabend

Rund 35 Menschen erlebten am 4. Oktober im Nachbarschaftstreff Sivasli Canlar in der Donaustraße 102 einen anregenden Filmabend

Fotos: Birgit Leiß/Webredaktion

Im Nachbarschaftstreff (Donaustraße 102) wurde der Musikfilm „Liebe, D-Mark und Tod“ von Cem Kaya gezeigt. Der Dokumentarfilm, der seine Premiere bei der Berlinale 2022 hatte und seitdem zahlreiche Auszeichnungen erhielt, unternimmt einen spannenden und vergnüglichen Streifzug durch die 60-jährige Musikkultur der türkischen Migrant:innen. Schwerpunkt ist Berlin und Köln. Von den sehnsuchtsvollen Heimatliedern der ersten „Gastarbeiter:innen“ über Protestsongs gegen diskriminierende Arbeitsbedingungen bis hin zum türkisch-deutschen Hiphop der jüngeren Generation spannt sich der kurzweilige Reigen. Der Film feiert schillernde Diven wie die „Nachtigall von Köln“ Yüksel Özkasap und stellt uns bunte Paradiesvögel wie den schwulen Musiker Hatay Engin vor.

Reise in eine wenig bekannte Musikwelt

Die meisten Besucher:innen des Kinoabends kamen aus der unmittelbaren Nachbarschaft und hatten über Flyer von der Veranstaltung erfahren. Der Eintritt war frei, Popcorn gab’s ebenfalls gratis. „Toller Film“, meinte eine Frau, die ihn schon zum zweiten Mal gesehen hatte. Auch ihr Begleiter, der ebenfalls in der Donaustraße wohnt, war begeistert. „Vieles habe ich überhaupt nicht gekannt“, sagte er. Import-Export-Läden, in denen der Verkauf mit Musikkassetten florierte, Hochzeiten, bei denen es Geldscheine auf die der umjubelten Musiker:innen regnete – von all dem bekam die deutsche Mehrheitsgesellschaft wenig mit.

Organisiert wurde der Abend vom Kiezkollektiv e.V., dem Träger des Quartiersmanagement-Projekts „Wandelndes Kulturzentrum“. Im Rahmen dieses Projekts fanden schon häufiger Nachbarschaftsveranstaltungen an wandelnden Orten im Kiez statt.

Webredaktion