Kleines Geld – große Wirkung

Im Jahr 2021 sind im Donaukiez 10 Nachbarschaftsideen mit dem Aktionsfonds gefördert worden.

Baumscheibe Pannierstraße. Foto: Birgit Leiß

Asure-Fest. Foto: Birgit Leiß

Jedes Jahr steht im Quartiersmanagementgebiet Donaustraße-Nord ein Aktionsfonds mit 10.000 Euro zur Verfügung. Alle, die eine Idee haben, die dem Kiez zugute kommt, können hier einen Zuschuss beantragen. Bis zu 1.500 Euro für Sachkosten sind pro Aktion möglich. Über die Vergabe entscheidet eine aus Bewohnerinnen und Bewohnern gebildete Jury am Monatsende. So können die Projekte schnell und unkompliziert starten.

Grüne und saubere Straßen

Viermal ging ein Zuschuss an Nachbarinnen und Nachbarn, die sich für mehr Grün und weniger Müll im Kiez einsetzen. In der Sonnenallee 56 und an der Ecke Pannierstraße/Donaustraße haben Anwohnende zwei Baumscheiben bepflanzt, mit einem kleinen Zaun eingefasst, die Pflanzen gepflegt und regelmäßig gewässert.

Weil die Baumscheiben trotz aller Mühen immer wieder als Müllhalde oder Hundeklo missbraucht werden, will eine Kiezbewohner mit einem Zuschuss aus dem Aktionsfonds mehrsprachige „Sauberer Kiez“-Banner aus Lkw-Plane herstellen. Sie sollen in der Nachbarschaft die vielen Hinweiszettel ersetzen, mit denen darum gebeten wird, keinen Abfall auf den Bürgersteig oder auf die Baumscheiben zu werfen.

Suppe kochen, surfen, lernen, töpfern, lüften

Wie schon in den vergangenen Jahren hat der Verein Sivasli Canlar zum Asure-Fest auf dem Rathaus-Vorplatz wieder die traditionelle Suppe kostenlos an Passanten ausgegeben. Der Kauf der Zutaten wurden vom Aktionsfonds bezuschusst.

Für Schülerinnen und Schüler hat der Verein Blickwinkel ein Herbstferienprogramm aufgestellt. Neben einem Ausflug ins Eisstadion und einer Spielerunde gehörte die Vorbereitung des Mittleren Schulabschlusses (MSA) auch dazu. Das Lehrmaterial und die Eintrittsgelder wurden vom Aktionsfonds getragen.

Um Kreativität geht es im Töpferkurs an der Kita Reuterstraße. Hier können Kita-Kinder und ihre Eltern, aber auch alle anderen, schöne und nützliche Dinge aus Ton formen und im kitaeigenen Ofen brennen lassen. Zum Beispiel bekommt jedes neue Krippenkind einen eigenen Hand- und Fußabdruck als Willkommensgeschenk.

Die neue queere Jugendeinrichtung Q*ube in der Schönstedtstraße 9 konnte mit Unterstützung aus dem Fonds Luftfilter anschaffen. So ist der Freizeitraum nun Covid-sicher.

Kunst zwischen Neukölln und Nowosibirsk

Um das Thema Luft drehte es sich auch beim diesjährigen Kunstfestivals 48 Stunden Neukölln. Die Neuköllner Künstlerin Maria Kossak zeigte Foto- und Videoarbeiten unter dem Titel „ÄTHER: Es liegt in der Luft – zu Beginn dieser Dekade“. Die Präsentation wurde aus dem Aktionsfonds gefördert. Sie ist online noch zu sehen.

Das Künstlerkollektiv Reflektor Neukölln hat mit ihrem Projekt „Zoom“ eine Brücke nach Nowosibirsk geschlagen. In beiden Städten wurden identische bewegliche Räume gebaut, in denen man über Monitore in Echtzeit mit Leuten in der jeweils anderen Stadt in Kontakt treten konnte. An drei Tagen im September wanderten die Stellwände durch Nord-Neukölln und sorgten so für zufällige deutsch-russische Begegnungen.

Aktionsfonds 2022

Wer eine ähnliche Idee hat, kann auch im nächsten Jahr wieder Gelder aus dem Aktionsfonds bekommen. Alle Informationen und das Antragsformular finden sich hier. Der Abgabetermin für die nächste Vergaberunde ist der 17. Januar 2022.

Übrigens sucht auch die Aktionsfondsjury Verstärkung. Leute, die zusammen mit anderen Kiezbewohnerinnen und -bewohnern ehrenamtlich über die Projektvorschläge aus der Nachbarschaft abstimmen möchten, können sich jederzeit beim Quartiersmanagement melden.

Webredaktion