Nero, der Star

Zu den Hunden, die man fast täglich in der Donaustraße und im Kiezgarten sieht, gehört Nero. Der Spaniel ist von adeliger Herkunft

Foto: Birgit Leiß

Nero scheint zu wissen, dass er ein Star ist. Für das Foto posiert er wie eine Diva. Seit eineinhalb Jahren lebt der reinrassige Cavalier King Charles Spaniel bei Claudio in der Sonnenallee. Die Augen des 38-Jährigen beginnen zu leuchten, wenn er von seinem Liebling erzählt: „Ich mag die großen Augen und das weiche Fell, aber auch der Charakter gefällt mir.“ Die kleinen Spaniel sehen mit ihren Kulleraugen ausgesprochen niedlich aus und gelten als britische Königshunde. Im 16. Jahrhundert waren sie beim englischen Hochadel als Schoß- und Kuschelhunde sehr beliebt. Der Name geht auf König Charles I. (1600-1649) zurück. Er soll in seinen Spaniel so vernarrt gewesen sein, dass er ihn überall mithin genommen hat.

Nero tut gut

Als lieb und sensibel beschreibt Claudio seinen Nero. Er bellt kaum, ist - nach anfänglicher Schüchternheit - zu allen freundlich und kann auch mal ein paar Stunden alleine bleiben. „Er bedeutet mir alles, er tut mir einfach gut.“ Den heute Dreijährigen hat er von einer Züchterin gekauft. Welpen dieser Rasse kosten schon mal mehrere 1000 Euro. Ein zweites Mal würde er aber keinen Rassehund mehr kaufen. „Zu empfindlich“, erklärt Claudio.

Zuviel Müll auf der Straße

Nero liebt Spaziergänge. Meistens gehen die beiden am Kanal entlang oder durch die Weser- und Donaustraße - stets mit Tütchen in der Tasche. Dass es Leute gibt, die die Haufen ihrer Vierbeiner liegen lassen, kann Claudio nicht verstehen. Regelmäßig geht es außerdem zum eingezäunten Hundeauslaufgebiet auf dem Tempelhofer Feld. „Der ist größer als der in der Hasenheide“, erklärt Claudio, der zehn Jahren von Bielefeld nach Neukölln gezogen ist. Er mag den Trubel in der Sonnenallee, aber wegen Nero überlegt er, aus der Stadt rauszuziehen. „Es liegt zu viel Dreck auf der Straße rum“, findet er. Gerade kürzlich hatte Nero einen Magen-Darm-Virus  und musste für einen Tag in die Notaufnahme. „Er ist für mich wie ein Kind, es fällt mir schwer, ihn abzugeben, auch wenn es nur für eine Nacht ist“, sagt sein Herrchen.